Eine PV-Anlage auf dem Dach der ehemaligen Bundesbahndirektion in Wuppertal bringt die Energiewende voran und erfüllt zugleich die Anforderungen des Denkmalschutzes.
Solarenergie und Denkmalschutz müssen keine Gegensätze sein. Das zeigt das neueste Aufdach-Solarprojekt der Wuppertaler Stadtwerke. Auf der knapp 900 Quadratmeter großen Dachfläche der ehemaligen Bundesbahndirektion am Wuppertaler Hauptbahnhof haben die Stadtwerke 450 Solarmodule installiert. Sie bringen es auf eine Gesamtleistung von 200 Kilowatt peak. Die WSW erwarten eine jährliche Sonnenstromproduktion von 172.000 Kilowattstunden. Projektpartner sind die Clees-Unternehmensgruppe als Eigentümerin und Entwicklerin der Immobilie und das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW).
Nach der aufwändigen Sanierung der 1875 erbauten Bahndirektion durch die Clees-Unternehmensgruppe werden dort mehrere städtische Behörden einziehen. Einige Leistungseinheiten der Stadtverwaltung sowie des Jobcenters sind bereits eingezogen. Die Stadt und das Jobcenter wird den Strom aus der Dach-Anlage komplett selbst nutzen. Dafür haben GMW und Stadtwerke ein so genanntes PPA-Modell vereinbart. Dadurch ist gewährleistet, dass der produzierte Strom vollständig dem Verbrauch in städtischen Liegenschaften zugeordnet wird, auch wenn er nicht direkt in den Amtsstuben im Bahndirektions-Gebäude verbraucht wird.
Eine besondere Herausforderung beim Bau der Anlage war der Denkmalschutz. Die Solarmodule auf dem Dach wurden so installiert, dass das geschützte Gesamtbild des historischen Gebäudes nicht beeinträchtigt wird. Verwendet wurden so genannte Full black -Module mit matter Oberfläche und schwarzem Rand, die größeren Abstand zur Dachkante halten mussten, damit sie von unten nicht sichtbar sind. Zudem mussten die Wechselrichter verdeckt montiert werden. Die Dachfläche kann von den Berghängen um Elberfeld eingesehen werden. Die Planung wurde eng mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt.
Eine Solaranlage unter Berücksichtigung von Denkmalschurzaspekten hatten die WSW bereits auf dem Tribünendach des Stadions am Zoo installiert. Auch hier war das GMW Projektpartner. Gerade in Städten wie Wuppertal mit einem hohen Anteil an denkmalgeschützten Gebäuden sind solche Vorhaben besonders wichtig. Sie zeigen, wie auch bei einer umfangreichen historischen Gebäudestruktur die Energiewende gelingen kann.
Die Anlage auf dem Dach der Bundesbahndirektion produziert seit August Strom.
