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Unternehmen

Gutes Geschäftsergebnis für die WSW

Defizit im Verkehr gesunken. Versorgung trotzt der Energiekrise.

Die Wuppertaler Stadtwerke haben das Geschäftsjahr 2022 mit einem Konzerngewinn von 18,2 Millionen Euro abgeschlossen. „Das Ergebnis liegt über unserer Wirtschaftsplanung und stärkt die Substanz der WSW, um die Herausforderungen der Energie- und Mobilitätswende zu bewältigen“, so der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach. Grund für das Ergebnis waren leichte Verbesserungen in allen relevanten Konzerngesellschaften. Die WSW Energie & Wasser AG mit einem Plus von rund 75 Millionen Euro und die WSW mobil GmbH mit einem Defizit von rund 60 Millionen Euro haben den wesentlichen Anteil am Gesamtergebnis.

Die durch die Energiekrise verursachten Preissteigerungen führten zu einem deutlichen Anstieg der Konzern-Umsatzerlöse auf rund 1,5 Milliarden Euro. Einnahmesteigerungen gab es vor allem im bundesweiten Energievertrieb. Das Tochterunternehmen WSW 3/4/5 Energie GmbH konnte als Vertriebsgesellschaft für Industriekunden in ganz Deutschland sein Ergebnis verbessern.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war einerseits von einer wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie geprägt, andererseits von den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Die wirtschaftliche Belebung zeigte sich in einem erhöhten Strombedarf bei den Wuppertaler Unternehmen. Gleichzeitig waren der Strom- und Wärmeabsatz aufgrund der milden Witterung und Energieeinsparmaßnahmen im Rahmen der Gasmangellage rückläufig.

Die Energiekrise infolge des Kriegs in der Ukraine stellte die WSW im letzten Jahr vor außergewöhnliche Herausforderungen. Insbesondere der zeitweise drohende Eintritt einer Gasmangellage hätte gravierende Konsequenzen für die Energieversorgung in Wuppertal haben können. Im Rahmen ihres Krisenmanagements haben sich die WSW intensiv auf technische und wirtschaftliche Effekte vorbereitet. Glücklicherweise blieben entsprechende Worst-Case-Szenarien aus. Das größte Problem stellte der starke Energiepreisanstieg in der zweiten Jahreshälfte dar. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel stellten die WSW hier Unterstützungsmöglichkeiten für Ihre Kunden bereit. Die WSW haben sich aktiv und erfolgreich am Erreichen der von der Bundesregierung vorgegebenen Einsparziele beteiligt.

Im ÖPNV haben sich die Fahrgastzahlen nach dem starken Rückgang durch Corona leicht erholt. Im Busverkehr und in den Schwebebahnen zählten die WSW im letzten Jahr 7,0 beziehungsweise 11,4 Millionen Fahrgäste mehr. Insgesamt waren 76,2 Millionen Fahrgäste in den WSW-Bussen und der Schwebebahn unterwegs (Vorjahr 58,8 Millionen).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die WSW die Transformation des Unternehmens für die Umsetzung der Energie- und Mobilitätswende weiter vorangetrieben. So wurde mit dem Um- und Ausbau des Fernwärmenetzes in der Elberfelder Innenstadt begonnen. Die Wärmeversorgung dort wird auf die Nutzung von energieeffizientem Heizwasser statt Dampf umgestellt. Gleichzeitig sollen mehr Liegenschaften an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Im Busbetriebshof Nächstebreck haben die WSW eine weitere große Photovoltaik-Anlage für die Eigenversorgung installiert. Im November wurde gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut ein Projekt zur Identifikation von möglichen Potenzialen von Geothermie in Wuppertal gestartet. Die WSW haben 2022 mit der Entwicklung einer Produktpalette rund um die Nutzung Erneuerbarer Energien für die Kundinnen und Kunden begonnen. Das neue Konzept der Erneuerbaren Energielösungen ist seit Mai 2023 in der Umsetzung. Es umfasst unter anderem Elektromobilität, Solarenergie, Wärmepumpen, Stromspeicher und Quartierslösungen.

Im ÖPNV haben die WSW im vergangenen Jahr ihren erfolgreichen On-Demand-Verkehr mit der Hol mich! App auf Barmen ausgeweitet. Am Einsatz von Wasserstoffbussen im Wuppertaler ÖPNV halten die WSW fest. Das Konzept soll mit weiteren Fahrzeugen und dem Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur weiterverfolgt werden.

Im Juni, Juli und August 2022 konnten auch die Wuppertalerinnen und Wuppertaler das 9-Euro-Ticket nutzen, das Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung war. Fast 400.000 Stück des besonders günstigen Monats-Tickets (einschließlich der umgestellten Abo-Tickets) verkaufte die WSW mobil.

Fortschritte gab es auch bei der Entwicklung digitaler Angebote. Die WSW sind Mitglied im Netzwerk digitale Daseinsvorsorge und bieten beispielsweise Kunden mit privaten Wasserverteilnetzen eine digitale Wasserlecksuche an, bei der Daten über das LoRaWAN-Funknetz der WSW übertragen werden. Anwendungen für die Überwachung von Leitungen und Stationen auf Grundlage des LoRaWAN gibt es bereits in den eigenen Strom- und Wassernetzen der WSW. Außerdem setzen die WSW den Feldversuch zur digitalen Steuerung der Straßenbeleuchtung im Quartier Schöller-Dornap fort. Das öffentliche WLAN-Angebot der WSW (WSW-LAN) wurde ausgebaut. Auf dem Carnaper Platz erproben die WSW digitale Anwendungen, wie etwa die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge an Straßenlaternen zu laden. Weitere smarte Lösungen auf Grundlage der Parkrauminfrastruktur sind in Planung.

Wie beim 9-Euro-Ticket konnten die WSW sicherstellen, dass staatliche Entlastungen, etwa die Dezember-Soforthilfe, zügig bei den Kunden ankamen. Zu dem Maßnahmenpaket gehörte auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Wuppertaler Tafel.

"Die reinen Geschäftszahlen zeigen nicht, dass 2022 ein echtes Krisenjahr war", meint WSW-Chef Markus Hilkenbach. Die WSW führen den wirtschaftlichen Erfolg auf eine besonnene und sehr enge Unternehmenssteuerung zurück. Technisch, organisatorisch und personell haben sich die internen Strukturen bei den WSW mit ihren mehr als 3000 Beschäftigten in der Krise bewährt.

Im 75. Jahr ihres Bestehens sehen sich die WSW als Wegbereiter für eine zukunftsfähige Energieversorgung und Mobilität in Wuppertal. Das Jubiläum wollen die Stadtwerke gemeinsam mit den Wuppertalerinnen und Wuppertaler feiern. Dafür sind verschiedene Veranstaltungsformate in Planung.