Heizkraftwerke Wuppertal
Aktuelle Technik
Die beiden Wuppertaler Heizkraftwerke Barmen und Elberfeld blicken jeweils auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Für beide Kraftwerke gab es dabei immer wieder Zeiten, in denen sie an den modernen Stand der Technik angepasst wurden.
Heizkraftwerk Barmen
Das Heizkraftwerk Barmen kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken, in der die Anlagen kontinuierlich an den modernen Stand der Technik angepasst wurden. 2005 wurden rund 57 Millionen Euro in die Modernisierung der Anlage investiert, um die Energieproduktion in Kraft-Wärme-Kopplung zu erhalten.
Die Anlage in Barmen wird flexibel entsprechend der Anforderungen der Fernwärme und des Strommarktes eingesetzt. Dabei erreicht das Kraftwerk eine elektrische Spitzenleistung von 85,5 MW und kann bis zu gleichzeitig 112 MW Wärme erzeugen.
In der modernen Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) wird mit Hilfe von Gasturbinen Strom erzeugt. Die heißen Abgase der Turbinen werden auf je einen Kessel geleitet, in dem Dampf erzeugt wird. Dieser Dampf treibt eine nachgeschaltete Dampfturbine an, in der ebenfalls Strom erzeugt und darüber hinaus noch Dampf zur Versorgung der Fernwärme ausgekoppelt wird. Durch die Aufteilung der Leistung auf zwei Gasturbinen stellt sich auch bei Teillast (Betrieb mit einer Gasturbine mit hoher Last) ein guter Wirkungsgrad ein. Die Fernwärmeproduktion wird durch einen zusätzlichen Dampfkessel abgesichert, der sowohl Bedarfsspitzen ausgleichen kann, als auch bei Stillstand der Anlage die Wärmeversorgung übernehmen kann.
In 2008 wurden die vorhandenen Gasturbinen der vorherigen Ausbaustufe zur Erzeugung von 2 x 30 MW Spitzenstrom ertüchtigt. Die Anlage kann innerhalb von 15 Minuten auf Volllastgefahren werden und startet ohne zusätzliche Fremdenergie auch bei totalem Netzausfall.
Heizkraftwerk Elberfeld
Das Heizkraftwerk Elberfeld hat am 10.05.2018 letztmalig Strom und Fernwärme eingespeist. Im Zuge der Umsetzung einer zukunftsgerichteten Fernwärmestrategie mit Anbindung des Müllheizkraftwerkes der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) an das Fernwärmenetz der Talachse ist die Anlage endgültig stillgelegt und der Standort an einen Investor verkauft worden.
Das Kraftwerk Elberfeld hatte eine lange Tradition. Im Jahre 1900 wurden die ersten beiden Dampfturbinen in Elberfeld errichtet. Seitdem wurde der Standort stetig modernisiert. Die letzte Ausbaustufe war ein Steinkohleblock mit atmosphärischer zirkulierender Wirbelschichtfeuerung, der 1989 in Betrieb genommen wurde. Das Kraftwerk erzeugte Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung und konnte sowohl in Strom geführter als auch eine Wärme geführter Fahrweise betrieben werden, so dass flexibel auf unterschiedlichen Strom- und Wärmebedarf reagiert werden konnte. Der Betrieb erfolgte ganzjährig, allerdings wurde in der Zeit von Mai bis Oktober in der Regel nur einer der beiden installierten Kessel genutzt. Neben Steinkohle wurde seit 2009 bis zu 15 % Sekundärbrennstoff mit verbrannt.
Das Kraftwerk hatte eine elektrische Leistung von max. 100 MW und konnte bis zu 198 MW Wärme in das Fernwärmenetz der WSW Energie & Wasser AG einspeisen.
Messungen von Emissionen und Verbrennungsbedingungen 2017
Messungen von Emissionen und Verbrennungsbedingungen 2016
Positive Umweltbilanz
Die Kraft-Wärme-Kopplung hat gegenüber konventionellen Kraftwerksprozessen einen entscheidenden Vorteil: Sie erreicht eine wesentlich höhere Ausnutzung der eingesetzten Energie. Dies bedeutet einen geringeren Brennstoffverbrauch und dadurch einen deutlich reduzierten Kohlendioxid-(CO2) Ausstoß. Die neue Anlage im Heizkraftwerk Barmen spart gegenüber den Altanlagen über 200.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Damit trägt die Modernisierung zur positiven Umweltbilanz am Standort Wuppertal bei.
Vorbildlicher Umweltschutz
Alle Emissionswerte der Anlagen werden sicher eingehalten und dies wird ständig kontrolliert, protokolliert und per Datenfernübertragung der überwachenden Behörde übermittelt. Für die notwendige Kühlwassernutzung wird Wupperwasser entnommen und wieder eingeleitet, unter strengen Auflagen mit unterschiedlichen Temperaturgrenzen für die jeweilige Entwicklungsstufe Kaltwasser liebender Fische. Aufwendige Schutzmaßnahmen schützen die Nachbarschaft vor Lärm.
Zahlen Heizkraftwerk Barmen - GuD-Anlage
Installierte elektrische Leistung | 85,5 MWel |
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Installierte thermische Leistung | 112 MWth (mit Reservekessel) |
Brennstoff | Erdgas |
Zahlen Spitzenlastanlage
Installierte Leistung | 60 MWel |
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Brennstoff | Heizöl EL |
Zahlen Heizkraftwerk Elberfeld
Installierte elektrische Leistung | 100 MWel |
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Installierte thermische Leistung | 198 MWth |
Brennstoff | Steinkohle/ Sekundärbrennstoff |